Dienstag, Oktober 24, 2006

oktoberfreuden

Dieser Oktober hat wirklich eine ganze Menge zu bieten. Gerade pfeift uns hier allerdings dermaßen der Wind um die Ohren, dass ich mir nicht sicher bin, ob das so gut ist. Auf jeden Fall bieten sich hier allerhand rohköstliche Genüsse. Letztes Wochenende haben wir Maroni (Esskastanien)in Hülle und Fülle gefunden und an diesem Wochenende waren es Pilze in rauhen Mengen. Steinpilze und Maronen und einen Birkenpilz haben wir gefunden, fertig geputzt waren es 1250 Gramm. Nein, ich esse sie nicht roh, obwohl ich es probiert habe und sie eigentlich nicht schlecht schmecken, aber wir haben sie trotzdem angebraten. Auf rohköstlichen Leinsamencrackern eine leckere Ausnahme. Aber auch frisches Grün gibt es überall noch: Lindenblätter, Giersch, Brennesseln, Löwenzahn und vieles mehr.

So wie die Tiere und Pflanzen jetzt nochmal richtig Kraft tanken können für den Winter, kann ich es auch. Die Sonne tut so gut und die Extra-Portion Vitamine auch. Wenn ich nach den Erfahrungen meiner Vorfahren gehe, dann wird es dieses Jahr ein harter Winter werden, denn die Walnussernte ist so gut wie lange nicht mehr. Meine Mutter hat kistenweise supergroße und excellent schmeckende Walnüsse geerntet. Auf ein gutes Walnussjahr sollen übrigens viele Geburten männlicher Nachfahren folgen. "Wie soll das funktionieren?", frage ich mich. Sind die Spermien anders, wenn man viele Walnüsse gegessen hat? Unser alter Walnussbaum bringt Nüsse mit einem ganz besonderen Geschmack hervor - ich habe diese Sorte noch nie irgendwo kaufen können. Hoffentlich bleibt er uns noch lange erhalten.

Aus dem Gewächshaus/Wintergarten gibt es jetzt auch noch Einiges zu naschen: Feigen und frische Carobschoten waren es gestern. Wer die Möglichkeiten hat, einen Carobbaum (Johannisbrotbaum - Ceratonia zu beherbergen), dem sei dies besonders empfohlen, der Geschmack der Schoten im frischen Zustand ist kaum mit den trockenen lederartigen Schoten, die es zu kaufen gibt, zu vergleichen. Außerdem ist Carob extrem gesund und kurbelt die Fettverbrennung an. Und von wegen "der Baum fruchtet in unserem Klima nicht", wir ernten schon das zweite Jahr im kalten Glashaus die leckeren Schoten. Seltsames steht in manchen Büchern: Auch von "bestialischem Gestank" während der Blütezeit ist da die Rede. Ist nicht wahr! Aber noch eine Besonderheit hat der Johannisbrotbaum zu bieten: Cauliflorie - die Bildung von Blüten direkt am Stamm und Ramiflorie - an den Zweigen.

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